Wir haben uns im Rahmen der Baukollektive-Vernetzung an der Erstellung eines Audiobeitrags beteiligt.
Seit
 2018 engagieren wir uns in der AG Altersvorsorge des Netzwerks. Wir 
haben die Erfahrung gemacht, dass sich viele in kollektiven 
Zusammenhängen arbeitende Leute Sorgen um ihre Versorgung in älteren 
Lebensjahren machen. Bei einem der jährlichen Treffen der Vernetzung 
haben wir diese Sorgen genauer beleuchtet. Dabei zeigte sich unter 
Anderem, dass bei Vielen ein großer Wunsch danach besteht, (auch) im 
Alter Teil eines stabilen sozialen Netzes zu sein. Aktuell wohnen einige
 Kollektivist@s in Gemeinschaftswohnprojekten. Hier finden sie zum Einen
 einen wesentlichen Teil ihres sozialen Netzes, aber natürlich auch 
schlichtweg ein Dach über dem Kopf, das im Alter natürlich auch nicht 
fehlen darf. Manche können sich aber wenig unter ihrer weiteren Zukunft 
im Projekt oder im Netzwerk von Hausprojekten oder Kommunen vorstellen. 
Es tauchten Fragen auf wie “Will ich nach 40 Jahren immer noch am Plenum
 teilnehmen?”, “Werd ich stur und kreativen Ideen von Jüngeren im Weg 
stehen?”, “Kann ich irgendwann überhaupt noch so leicht umziehen, wenn 
ich mit der Gruppe oder dem Treppensteigen nicht mehr klarkomme?”
Wir
 haben diese Fragen unter uns weiter diskutiert, es fehlten uns aber 
Erfahrungsberichte. So haben wir uns in verschiedenen Himmelsrichtungen 
auf die Suche gemacht nach Leuten, die einen großen Teil ihres Lebens in
 kollektiven Wohnformen verbracht haben. Fündig wurden wir in einem 
Hausprojekt in Berlin, in der Kommune Niederkaufungen bei Kassel und in 
einem kleinen Hofprojekt im französischen Jura.
Die Gespräche haben wir in einem 3-teiligen Audiobeitrag zusammengefasst.
Unsere Perspektiven haben die 
Interviews auf jeden Fall bereichert. Nun wollen wir damit auch Menschen
 mit Gemeinschaftswohnambitionen dazu motivieren, Zukunftsperspektiven 
für sich und die Projekte, mit denen sie verbunden sind, zu entwickeln. 
Oder zunächst einfach mal das Thema Altern auf die Tagesordnung zu 
setzen oder in entspannter Runde vielleicht zum ersten Mal mit 
Mitbewohnenden, Kollektivist@s oder anderen Nahestehenden darüber ins 
Gespräch zu kommen. 
Das erwartet Euch in den einzelnen Teilen:
Teil1: Das Projekt ändert sich, wir bleiben!
Betrachtungen zur Geschichte der drei Wohnkollektive.
Teil2: Persönliche Themen und der Umgang mit Kommunikation und Geld
Die Interviewten beschreiben ihre zentralen Erfahrungen des 
gemeinschaftlichen Lebens und die Auseinandersetzung mit sich ändernden 
finanziellen Voraussetzungen?
Teil3: Alt werden konkret
Herausforderungen im täglichen Leben der Interviewten, 
pragmatische und kreative Gestaltungsideen für den Umgang zwischen Alt 
und Jung